beziehungsweise 6/2025–Artikel 1
Rauchende Mütter
Die unerwartete Langzeitfolge der Karenz
Von Sonja Spitzer und Anna-Theresa Renner
Mutterschutz und Karenz ermöglichen es Eltern, nach der Geburt eines Kindes für eine bestimmte Zeit aus dem Erwerbsleben auszusteigen – um sich gesundheitlich zu erholen, sich um das Kind zu kümmern und später wieder in den Beruf einzusteigen. Unsere Studie zeigt, dass längere Karenz auch unbeabsichtigte Nebenwirkungen haben kann: Wenn sie besonders lange dauert, steigt das Risiko, dass Mütter im späteren Leben rauchen.
Eine Erfolgsgeschichte mit Nebenwirkungen
Karenz, wie wir sie heute kennen, hat eine lange Geschichte. Mutterschutzregelungen wurden in manchen Ländern Europas bereits Ende des 19. Jahrhunderts eingeführt, ursprünglich um Frauen rund um die Geburt gesundheitlich zu schützen. Seit den 1970er-Jahren haben die meisten europäischen Länder diese Bestimmungen ausgeweitet: Zur eher kurzen Mutterschutzfrist kam die Karenz – also eine längere, oft arbeitsrechtlich geschützte Auszeit, um kleine Kinder zu betreuen. Zwischen 1970 und den frühen 2000er-Jahren ist die durchschnittliche gesetzliche Karenzdauer in Europa stark gestiegen. In den letzten Jahrzehnten verschob sich der politische Fokus darauf, auch Väter stärker einzubinden und unterschiedliche Familienformen abzubilden (Spitzer u. a. 2025).
Die Forschung hat bisher vor allem untersucht, wie Karenzregelungen Fertilität, Erwerbsverläufe und Einkommen beeinflussen. Oft wird vermutet, dass längere Auszeiten negative Folgen für das Einkommen haben. Tatsächlich zeigt die Literatur ein sehr differenziertes Bild: Die Effekte hängen stark vom jeweiligen Land, dem Policy-Design und der Dauer der Karenz ab. Kürzere Karenzansprüche scheinen die Bindung an den Arbeitsmarkt zu stärken, während sehr lange Auszeiten mit geringerer Erwerbsbeteiligung und niedrigeren Einkommen verbunden sein können (Olivetti und Petrongolo 2017; Nandi et al. 2018; Del Rey et al. 2021). Die meisten Arbeiten betrachten allerdings nur die ersten Jahre nach der Geburt. Zwar werden anfängliche Einkommensverluste im späteren Erwerbsverlauf großteils ausgeglichen, doch über sehr langfristige Folgen – deutlich über zehn Jahre nach der Geburt hinaus – ist bisher nur wenig bekannt (Kunze 2022; Bergemann und Riphahn 2023).
Neben arbeitsmarktbezogenen Effekten wurden Karenzregelungen auch im Hinblick auf die Entwicklung und Gesundheit von Kindern untersucht. Die Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die langfristige Gesundheit von Müttern sind dagegen weniger gut erforscht. Einzelne Arbeiten berichten, dass längere Karenzzeiten sowohl physische als auch psychische Gesundheit verbessern können, andere finden keine Effekte. Für Österreich zeigt Caroline Chuard (2023, Universität St. Gallen), dass eine Verlängerung der Karenz von eineinhalb auf zweieinhalb Jahre die mentale Gesundheit von Müttern verschlechterte – gemessen an einer Zunahme von Arztbesuchen und Verschreibungen.
Was bislang fehlte, war der Blick auf die langfristigen Folgen – insbesondere auf das Gesundheitsverhalten der Mütter. Nur wenn auch diese Dimension berücksichtigt wird, lässt sich das Zusammenspiel von Familien-, Arbeitsmarkt- und Gesundheitspolitik wirklich verstehen. Genau hier setzt unsere Untersuchung an. Sie zeigt, dass die Dauer der Karenz das Rauchverhalten von Müttern auch viele Jahre später noch prägt.
Daten aus 14 Ländern über fünf Jahrzehnte
Gemeinsam mit Mujaheed Shaikh (Hertie School, Berlin) haben wir Daten zu Mutterschutz- und Karenzregelungen aus 14 europäischen Ländern von 1960 bis 2010 ausgewertet. Wir verknüpften Informationen zu den Reformen mit den Lebensläufen und Gesundheitsdaten von rund 15.000 Müttern aus der europäischen SHARE-Erhebung, die ab den 2000er-Jahren durchgeführt wurde. Entscheidend ist der zeitliche Bezug: Wir betrachten die Karenzregelungen zum Geburtszeitpunkt der Kinder, die Angaben zum Rauchverhalten der Mütter stammen jedoch aus dem Erwachsenenalter. Damit erfassen sie dieselbe Frau Jahrzehnte nach der Geburt ihrer Kinder – also lange nach der eigentlichen Karenzphase.
Diese Kombination aus politikinstitutionellen Daten und individuellen Lebensverläufen erlaubt uns, Entwicklungen über mehrere Jahrzehnte und Generationen hinweg zu verfolgen und dabei Unterschiede zwischen Ländern, Reformen und Kohorten systematisch zu analysieren. Auf diese Weise lässt sich nachvollziehen, wie familienpolitische Maßnahmen, die ursprünglich den Übergang in die Elternschaft erleichtern sollten, unbeabsichtigte Spuren im Gesundheitsverhalten hinterlassen.
Je länger die Karenz, desto höher das Rauchrisiko
Die Ergebnisse unserer Studie zeigen: Ein zusätzlicher Karenzmonat erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau im späteren Leben raucht, um 1,2 Prozentpunkte (Abbildung 1). Gleichzeitig verlängert sich die gesamte Rauchdauer über den Lebenslauf hinweg im Durchschnitt um sieben Monate. Auch die Intensität steigt leicht: Pro zusätzlichem Karenzmonat werden im späteren Leben 0,2 Zigaretten mehr pro Tag geraucht – das summiert sich über die Lebenszeit auf etwa 0,6 zusätzliche "Pack Years", also Jahre, in denen täglich eine ganze Packung konsumiert wurde. Diese Ergebnisse bleiben bestehen, wenn Unterschiede in Erwerbsstatus oder Tabakkontrollpolitik berücksichtigt werden.
Abbildung 1: Gesetzliche Karenzdauer nach Land und Geburtsjahr des Kindes in Monaten.
Quelle: Renner, Shaikh und Spitzer (2025), Journal of Health Economics
Neben diesen Hauptergebnissen für alle Mütter im Sample betrachten wir Untergruppen separat, um mögliche Mechanismen besser zu verstehen. Dafür führen wir getrennte Analysen für Mütter durch, die bei der Geburt ihres Kindes in einer Partnerschaft waren, und solche, die alleinstehend waren. Außerdem untersuchen wir, ob es einen Unterschied macht, ob Mütter während der Karenz finanzielle Unterstützung vom Partner oder staatliche Leistungen erhielten. Die Analysen zeigen, dass die Effekte der Karenzdauer auf das spätere Rauchverhalten besonders ausgeprägt sind, wenn keine finanzielle Unterstützung vom Partner vorhanden war. Zusätzliche Analysen nach Bildungsniveau, Art der Erwerbstätigkeit rund um die Geburt, Partnerschaftsstatus und Kinderzahl liefern keine eindeutigen Hinweise auf weitere systematische Unterschiede; in manchen Fällen fallen die Schätzungen aufgrund kleiner Fallzahlen statistisch unsicher aus.
Wie lange ist zu lange?
Die Beziehung zwischen Karenzdauer und späterem Rauchverhalten ist nicht linear. Kürzere Karenzen wirken neutral oder leicht positiv auf das Gesundheitsverhalten. Erst sehr lange Unterbrechungen kehren diesen Effekt um. Ab etwa eineinhalb bis zwei Jahren Karenz steigt das Risiko deutlich, später zu rauchen.
Dieser nichtlineare Zusammenhang legt einen Wendepunkt nahe: Bis zu einer bestimmten Karenzdauer überwiegen die Vorteile. Wird die Abwesenheit vom Arbeitsmarkt jedoch zu lang, drohen negative Folgen, vielleicht durch soziale Isolation, finanzielle Unsicherheit oder eine schwierige Rückkehr in den Beruf. Die Erkenntnis lautet daher nicht, dass Karenz grundsätzlich schadet, sondern dass sehr lange Karenzzeiten unerwartete Risiken bergen können.
Warum längere Karenzen mit mehr Rauchen zusammenhängen
Rauchverhalten festigt sich oft in jungen Jahren und bleibt oft über Jahrzehnte stabil. Es scheint, als könnten auch Karenzzeiten in dieser prägenden Lebensphase eine Rolle spielen – aber warum?
Die naheliegendste Erklärung liegt im Stress, insbesondere im finanziellen Stress. In unserer Analyse zeigen sich die stärksten Effekte bei jenen Müttern, die während der Karenz keine finanzielle Unterstützung durch ihren Partner hatten. Für sie steigt das spätere Rauchrisiko besonders stark an. Wir schließen daraus, dass wirtschaftlicher Druck ein zentraler Mechanismus ist. Rauchen kann dabei als eine Form der Stressbewältigung verstanden werden – ein sogenannter Coping-Mechanismus.
Unsere Daten erlauben keine direkten Aussagen zu psychischen Belastungen, doch sie deuten darauf hin, dass längere Erwerbsunterbrechungen unter bestimmten Bedingungen ungesunde Bewältigungsstrategien begünstigen können. Das passt auch zu den Ergebnissen von Caroline Chuard (2023), die gezeigt hat, dass lange Karenzzeiten die psychische Gesundheit von Müttern beeinträchtigen können.
Kohortenunterschiede und gesellschaftlicher Kontext
Die Ergebnisse müssen vor dem Hintergrund betrachtet werden, dass die in unserer Analyse berücksichtigten Mütter zwischen 1918 und den frühen 1980er-Jahren geboren wurden. Unsere Daten zeigen, dass sich das Rauchverhalten über Generationen hinweg deutlich verändert hat. Mütter, die ab 1945 geboren wurden, sind im späteren Leben im Durchschnitt zehn Prozentpunkte häufiger Raucherinnen, haben 21 Monate länger geraucht, eine Zigarette mehr pro Tag konsumiert und 0,3 zusätzliche Pack Years angehäuft als jene, die vor 1945 geboren sind. Diese Entwicklung entspricht dem europaweiten Muster steigender Raucherinnenquoten im 20. Jahrhundert.
Viele der in unserer Studie beobachteten Mütter bekamen ihre Kinder in den 1970er- und 1980er-Jahren – einer Zeit, in der Rauchen, auch in der Nähe von Kindern, gesellschaftlich weit weniger verpönt war als heute. Das Bewusstsein für die gesundheitlichen Folgen von Passivrauch steckte noch in den Kinderschuhen. Auch Werbung und Popkultur spielten dabei eine wichtige Rolle: Tabakkonzerne wie Philip Morris oder der Feuerzeughersteller Zippo bewarben die Zigarette gezielt als Symbol moderner Weiblichkeit und als Mittel zur Entspannung im Alltag. Auf Plakaten wurde Rauchen als Moment der Selbstbestimmung inszeniert – als kleine Auszeit für die Frau. In einer Marlboro-Kampagne mit dem Foto eines Babys hieß es etwa: "Before you scold me, Mom… maybe you’d better light up a Marlboro".
Unterschiede nach Bildung
Auch soziale Unterschiede spielen eine Rolle. Höher gebildete Mütter rauchen insgesamt seltener und reagieren weniger stark auf lange Karenzzeiten. Frauen mit niedrigerem Bildungsniveau weisen dagegen höhere Raucherinnenquoten auf. Im Durchschnitt liegt die spätere Rauchwahrscheinlichkeit bei niedrig und mittel gebildeten Müttern um rund sieben Prozentpunkte über jener hochgebildeter Frauen. Hochgebildete Mütter haben im Laufe ihres Lebens außerdem 19 Monate weniger geraucht als mittel Gebildete und 7,6 Monate weniger als gering Gebildete. Diese Ergebnisse deuten auf einen klaren negativen Zusammenhang zwischen Bildung und Rauchen hin.
Henne oder Ei?
Europa bietet ein breites Spektrum an Karenzregelungen. 1960 betrug die durchschnittliche Dauer rund vier Monate, 2010 bereits 19 Monate (siehe Abbildung 2). In Ländern wie Deutschland, Frankreich oder Spanien konnten Mütter bis zu drei Jahre zu Hause bleiben. Im deutschsprachigen Raum liegen die durchschnittlichen Karenzzeiten traditionell im oberen Bereich – Österreich zählt im internationalen Vergleich zu den großzügigsten Ländern.
Abbildung 2: Lineare und nichtlineare Effekte der Karenzdauer (AWC) auf das Rauchverhalten. (AWC = Absence from work due to childbirth)
Quelle: Renner, Shaikh und Spitzer (2025), Journal of Health Economics
Wir nutzen diese Variation in den Karenzregelungen, um Ursache und Wirkung auseinanderzuhalten. Es wäre denkbar, dass Frauen, die ohnehin stärker zum Rauchen neigen, auch tendenziell länger zu Hause bleiben – etwa weil sie im Durchschnitt ein niedrigeres Einkommen oder eine geringere Bildung haben. Wenn das der Fall wäre, würden wir lediglich eine Korrelation beobachten, keine ursächliche Wirkung der Karenzdauer auf das spätere Rauchverhalten.
Um diesen Zusammenhang möglichst eindeutig zu identifizieren, greifen wir auf sogenannte natürliche Experimente zurück. Solche Situationen entstehen, wenn politische Reformen plötzlich und unabhängig von individuellen Entscheidungen die Rahmenbedingungen verändern. Ein Beispiel dafür ist die Reform des Karenzrechts in Österreich im Jahr 1990, die den Anspruch auf Karenz von einem auf zwei Jahre verlängerte. Dadurch entstanden zwei Gruppen von Müttern, die sich nur durch den Zeitpunkt der Geburt unterschieden – jene, die vor und jene, die nach der Reform ein Kind bekamen.
Solche Gesetzesänderungen wirken wie zufällige "Schocks" im System. Sie ermöglichen es, den kausalen Effekt der Karenzdauer auf das Rauchverhalten zu schätzen, ohne dass individuelle Merkmale wie Bildung, Einkommen oder Gesundheit das Ergebnis verzerren. Dasselbe Prinzip wenden wir über alle 14 Länder hinweg an und nutzen dabei Reformen, die zu unterschiedlichen Zeiten stattfanden.
Unsere Analysen zeigen, dass gesetzliche Karenzregelungen das tatsächliche Verhalten der Mütter beeinflussen. Wird die gesetzliche Karenzdauer ausgeweitet, verlängert sich auch die Zeit, die Mütter tatsächlich zu Hause bleiben. Genauer: Ein zusätzlicher Monat gesetzlichen Anspruchs führt im Durchschnitt zu rund 0,13 bis 0,15 Monaten längerer Abwesenheit vom Job. Diese Reaktion fällt allerdings nicht bei allen gleich aus. Jüngere Geburtsjahrgänge reagieren stärker auf gesetzliche Veränderungen als ältere. Ebenso zeigt sich, dass hochgebildete Mütter ihre tatsächliche Karenzdauer häufiger an die verlängerten Ansprüche anpassen als gering Gebildete. Ob Mütter rund um die Geburt in Vollzeit gearbeitet haben oder in einer Partnerschaft lebten, macht dagegen kaum einen Unterschied. Diese Muster sind wichtig für die Einordnung der Ergebnisse: Sie zeigen, welche Gruppen ihre Erwerbsunterbrechung tatsächlich an politische Reformen anpassen – und damit, für wen die gemessenen Effekte besonders relevant sind.
Unsere Methode kombiniert also länderübergreifende Vergleiche mit zeitlichen Veränderungen innerhalb einzelner Länder. So können wir präzise bestimmen, in welchem Ausmaß politische Maßnahmen zur Verlängerung oder Verkürzung der Karenz die tatsächliche Dauer der Erwerbsunterbrechung beeinflussten – und welche langfristigen Konsequenzen diese Unterschiede für das Rauchverhalten der Mütter hatten.
Robustheit
Um sicherzustellen, dass unsere Ergebnisse nicht von speziellen Annahmen oder Gruppen abhängen, haben wir eine Reihe von Robustheitsanalysen durchgeführt. Zunächst ergänzten wir die Stichprobe um Frauen, die nach der Geburt überhaupt keine Karenz nahmen. Auch dann bleiben die Ergebnisse nahezu unverändert. Ebenso zeigt sich, dass es keinen Unterschied macht, ob Erwerbsunterbrechungen anders definiert werden. Weitere Tests prüfen, ob Mütter mit mehreren Kindern die Resultate verzerren. Weder alternative Berechnungen noch die Fokussierung auf das letzte Kind verändern die zentralen Befunde. Auch Einschränkungen auf jüngere Jahrgänge, Mütter unter 65 Jahren oder einzelne Ländergruppen liefern ein ähnliches Bild. Schließlich berücksichtigen wir die Möglichkeit, dass finanzielle Leistungen während der Karenz eine Rolle spielen könnten. Selbst wenn wir die Höhe staatlicher Leistungen explizit einbeziehen oder ganz aus den Berechnungen entfernen, bleiben die Effekte bestehen. Kurz gesagt: Die Ergebnisse sind stabil über unterschiedliche Stichproben, Modellvarianten und Definitionen hinweg.
Fazit
Karenz ist ein zentraler Bestandteil moderner Sozialpolitik. Unsere Ergebnisse zeigen jedoch, dass politische Maßnahmen selten eindimensional wirken. Wir sehen, dass sehr lange Abwesenheiten vom Arbeitsmarkt mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einhergehen, im späteren Leben zu rauchen. Diese Effekte verlaufen nicht linear: Eine moderate Karenzdauer kann entlasten und schützen, während sehr lange Unterbrechungen das Risiko erhöhen, ungesunde Verhaltensmuster zu entwickeln oder beizubehalten.
Unsere Ergebnisse unterscheiden sich damit von früheren Studien, die meist positive Gesundheitseffekte kürzerer Karenzzeiten fanden. Das lässt sich wohl dadurch erklären, dass die untersuchten Reformen oft auch mit höheren finanziellen Leistungen verbunden waren, die negative Auswirkungen abfedern konnten. Zudem betrachteten viele dieser Arbeiten kurzfristige Effekte, während wir langfristige Entwicklungen über Jahrzehnte hinweg analysieren.
Sehr lange Karenzzeiten haben also nachhaltige Folgen für das Gesundheitsverhalten – und diese hängen eng mit den wirtschaftlichen Umständen zusammen. Das ist besonders relevant, weil Tabakkonsum zu den wichtigsten vermeidbaren Risikofaktoren für Krankheit und Sterblichkeit in wohlhabenden Ländern wie Österreich zählt. Wer eine nachhaltige Familienpolitik gestalten will, sollte daher Familien-, Arbeitsmarkt- und Gesundheitspolitik gemeinsam denken. Denn manchmal zeigt sich der eigentliche Effekt einer Maßnahme erst Jahrzehnte später – beim Griff zur Zigarette.
Literatur
Bergemann, Annette; Riphahn, Regina T. (2023): Maternal employment effects of paid parental leave. In: Journal of Population Economics 36 (1), S. 139–178.
Chuard, Caroline (2023): Negative effects of long parental leave on maternal health: Evidence from a substantial policy change in Austria. In: Journal of Health Economics 88, 102726.
Del Rey, Elena; Kyriacou, Andreas; Silva, José I. (2021): Maternity leave and female labor force participation: Evidence from 159 countries. In: Journal of Population Economics 34 (3), S. 803–824.
Kunze, Astrid (2022): Parental leave and maternal labor supply. IZA World of Labor.
Nandi, Arijit; Jahagirdar, Deepa; Dimitris, Michelle C. u. a. (2018): The impact of parental and medical leave policies on socioeconomic and health outcomes in OECD Countries: A systematic review of the empirical literature. In: The Milbank Quarterly 96 (3), S. 434–471.
Olivetti, Claudia; Petrongolo, Barbara (2017): The economic consequences of family policies: Lessons from a century of legislation in high-income countries. In: Journal of Economic Perspectives 31 (1), S. 205–230.
Renner, Anna-Theresa; Shaikh, Mujaheed; Spitzer, Sonja (2025): Absence from work and lifetime smoking behavior: Evidence from European maternal leave policies. In: Journal of Health Economics 102, 103004.
Spitzer, Sonja; Lemoine, Adèle u. a. (2025): The European Parenting Leave Policies (EPLP) Dataset (Version 1.0) [Data set]. Zenodo. doi.org/10.5281/zenodo.16564541
Autorinnen
Sonja Spitzer PhD forscht am Vienna Institute of Demography an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Ass.-Prof.in Dr.in Anna-Theresa Renner ist Inhaberin der Laufbahnstelle für "Soziale Infrastruktur Forschung und Planung" am Institut für Raumplanung der TU Wien.
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