Grundlagen. Working Paper 50

Von: Brigitte Cizek, Olaf Kapella, Maria Steck

Working Paper Nr. 50 | Dezember 2005 | 38 Seiten

Die meisten Menschen lernen Verhaltensregeln der verbalen und nonverbalen Kommunikation ab der frühen Kindheit. Häufig aber kommt es zu missverständlichen Signalen und somit zu fehlerhafter Kommunikation. Dieses Paper soll dazu beitragen, die typischen Fehler menschlicher Kommunikation aufzuzeigen und stellt Möglichkeiten der Richtigstellung und Intervention vor.

“Die menschliche Gesellschaft ist ein Netz von Beziehungen, daß Menschen miteinander verbindet. Vergleichen wir es mit einem Fischnetz, sind die Knoten die Menschen, und der Faden steht für die Beziehungen zwischen ihnen. Aber was ist der Faden im Leben der Menschen? Unsere Antwort - die Kommunikation. Herr A und Herr B können in einem Zimmer nahe beieinanderstehen, aber solange sie nicht miteinander kommunizieren gibt es keine Beziehung zwischen ihnen.” (Argyle, Michael / Trower, Peter: Signale von Mensch zu Mensch. Die Wege der Verständigung. Weinheim und Basel: Beltz Verlag, 1981.) Kommunikation führt Menschen zusammen und bewirkt auch den Zusammenhalt unter ihnen. Aus diesem Grund ist sie einer der wichtigsten Aspekte menschlichen Verhaltens. Sie ist das, was uns Menschen überhaupt ermöglicht, all das, was wir als Verhalten bezeichnen, auszuführen. Kommunikation ist für das menschliche Existieren so ausschlaggebend, dass sie ununterbrochen stattfindet – obwohl wir uns dessen oft gar nicht bewusst sind. Wenn demnach zwei Menschen aufeinandertreffen, lässt sich nicht vermeiden, dass sie sich etwas vermitteln. Dabei müssen sie nicht miteinander ins Gespräch kommen; bereits Blicke, Körperhaltung und Gesichtsausdruck teilen dem jeweils anderen etwas mit. Für die zwischenmenschliche Kommunikation gibt es bestimmte Regeln. So gibt es im allgemeinen auf jeden Satz den wir zu einer anderen Person sagen, nur wenig sinnvolle Antworten. Ähnliche Regeln gelten auch für die nonverbale Kommunikation. Es gibt viele unterschiedliche Ausdrucksmöglichkeiten, von denen manche eine unmissverständliche Interpretation zulassen; andere wiederum sind vieldeutiger und um sie zu verstehen, müssen wir den Kontext kennen, in dem sie auftreten. Die meisten Menschen lernen diese Verhaltensregeln der verbalen und nonverbalen Kommunikation ab der frühen Kindheit, einige davon dürften sogar angeboren sein und sich im Laufe der menschlichen Evolution entwickelt haben. Wir benutzen sie meist, ohne uns darüber bewusst zu sein, quasi automatisch. Häufig aber kommt es zu missverständlichen Signalen zwischen uns Menschen und somit zu fehlerhafter Kommunikation, z.B. weil einem Kommunikationspartner bestimmte soziale Fertigkeiten fehlen, um erfolgreich zu kommunizieren. Vor allem ModeratorInnen werden häufig mit problematischen Gesprächen konfrontiert; so soll dieses Skript dazu beitragen die typischen Fehler menschlicher Kommunikation aufzuzeigen und Möglichkeiten der Richtigstellung und Intervention vorstellen. In weiten Teilen des Textes haben wir uns an die Vorgaben gehalten und die männliche Schreibweise beibehalten – auch für eine einfachere Lesbarkeit. Es sind aber immer beide Geschlechter gemeint.

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